Ein freier Nachmittag. Ich liege auf dem Bett, meinem eigenen stillen Meeresgrund, und kraule die selbst ernannte Königin aller Hauskatzen an Brust und Bauch, die sich wie eine wonnige und fellige Kellerassel neben mir kringelt und dabei laut und knatternd schurrt.
Gleichzeitig denke ich darüber nach, ein Bild zu malen, etwas Neues auszuprobieren. Ich habe da so ein inspirierendes Video gesehen. In Gedanken male ich mir mögliche Ergebnisse aus.
Und mir fällt ein, dass ich meiner Nichte noch eine Geburtstagsmail schreiben muss.
Und der Gedanke ans Schreiben generell ist schon verlockend, beispielsweise ist da doch diese eine angefangene Geschichte, an der ich unbedingt weiterschreiben möchte. Denke über Namen nach. Irgendwie stimmen noch nicht alle, einige fühlen sich nicht richtig an. Dadurch die Figuren nicht lebendig. Die Hoffnung auf den „Mondenkind“-Moment von dem Bastian in meinem Kopf für sie alle.
Und, wo ich nun bei Geschichten bin, ich hätte jetzt auch große Lust darauf, mein aktuelles Buch weiterzulesen. Endlich mal wieder ein richtig spannender Pageturner, man rast über Seiten und genießt das Kopfkino dabei.
Und da ist doch noch dieser Daumenkino-Rohling, der seit vielen Tagen unbemalt auf meinem Schreibtisch liegt – ich habe schon ein kleines Drehbuch skizziert und endlich einen Anlass, mal das Lichtbrett auszuprobieren, das ich vor Monaten geschenkt bekommen habe.
Und…
Und…
Und…
Wie wunderbar wäre es, wenn ich mich jetzt sofort in mehrere Personen aufspalten könnte? Alle Ichs wären dann ganz vertieft in ihr Tun und glücklich. Sie wären frei von den Gedanken darüber, was sie jetzt auch gerade anderes Tolles machen könnten.
Sicher wäre auch ein Ich darunter, das ganz happy NICHTS macht.
Ich stehe auf, setze mich im Arbeitszimmer an den Schreibtisch, schreibe eine kurze Geburtstagsmail, lasse mich danach von YouTube berieseln und überlege währenddessen weiter, was ich nun machen könnte. Dieses? Jenes? Oder welches?
Bis es Zeit ist, ins Bett zu gehen. Dort werde ich dann lesen.
Immerhin.